Ist es wirklich Glück?

Seit mehreren Jahren verbringen wir im Frühjahr viel Zeit in den Niederlanden am Meer. Etwas, was ich früher gar nicht gut nachvollziehen konnte und was heute nicht mehr wegzudenken ist. 

 

Ich habe in dieser Zeit viele Storys oder Beiträge in den Sozialen Medien gemacht und weißt du, was die häufigste Reaktion war?

„Du hast aber ein Glück“

„Bist du etwa schon wieder am Meer?“

„Arbeitest du überhaupt noch?“

Tatsächlich muss ich immer etwas schmunzeln, wenn ich sowas lese. 
Glück habe ich? Meinst du, dass es Glück ist? Für mich ist das etwas ganz anderes. Und darüber möchte ich in diesem Blog  gerne mit dir sprechen.

Ist es wirklich Glück?

Jetzt mal Hand aufs Herz- wie oft beneidest du andere Menschen um etwas, was sie leben und du nicht? 
Wie oft denkst du - Boar - die haben ja alles richtig gemacht und fragst dich, warum es bei dir nicht so aussieht.

Es tut mir leid, dich jetzt etwas enttäuschen zu müssen. Doch das ist kein Glück. 
Das ist etwas, was jeder haben kann. 
Ja, ich bin der festen Überzeugung, dass jeder das Leben leben kann, was er oder sie möchte. 
Dafür braucht es nur eine gründliche Vorbereitung. 
Anstatt dich immer wieder mit dem zu beschäftigen, was grad nicht geht und dafür auch jede Menge gute Gründe zu finden, könntest du mal darüber nachdenken, was du überhaupt willst. 

Der Grund, warum ich so viel Zeit am Meer verbringe und so viel unterwegs bin, hat etwas mit meinen Werten und meiner Identität zu tun.
Ja, ohne Witz. 
Lange Zeit habe ich mich so verloren gefühlt oder nicht richtig. Ich habe immer gedacht, dass ich mich nur mehr Anstrengen muss, dass ich mich nur noch mehr bemühen muss- dann passe ich hier auch besser hin oder rein.
Doch dann fingen wir das erste Mal an, im Frühjahr ans Meer zu fahren. Viele Wochenenden waren wir da. Und ich merkte, dass mir diese Zeit so gut tat. Da war ich wesentlich entspannter. Obwohl ich beim Campen genauso viele To Dos habe, wie zu Hause. Aber es war anders. 
Das hat mich sehr gewundert… Als ich dann das sehr empfehlenswerte Buch „The big Five of Live“ gelesen habe, gingen mir recht viele Lichter auf.

Wer bist du und wer willst du sein?

Ich möchte das Buch hier nicht spoilern- lest es bitte selber- doch im Grunde genommen geht es darum, dass wir uns mehr mit uns selber und dem Zweck unserer Existenz beschäftigen dürfen. 
Genau das habe ich getan. Ich habe mir sehr lange und oft die Frage gestellt,
was mir wichtig ist. Wo meine Werte liegen. 
Und dabei kam raus, dass u.a. ein Wert von mir, der mir echt wichtig ist, die Freiheit ist. 
Doch, wie das halt so läuft mit Werten, Mustern und Gewohnheiten- ich habe direkt gedacht, dass geht ja eh nicht. Du hast ja schulpflichtige Kinder, du hast Verpflichtungen da kannst du jetzt nicht in der Weltgeschichte herumfahren.
Stimmt- ich habe auch sehr große familiäre Werte. Die habe ich auch lange Zeit höher priorisiert, als meinen Drang nach Freiheit. 
Das war auch genau richtig. Also alles zu seiner Zeit. Doch dann habe ich mich gefragt, wie kann ich meine anderen Werte noch mit einbringen. Was wäre denn möglich?
Denn was passiert, wenn wir unsere Werte nicht leben? Das entspricht nicht dem Rufen unserer Seele. Es macht etwas mit dir, wenn du diesen Ruf nicht hörst- nicht hören willst. 
Dann fühlst du in deinem Leben immer ein gewisses Sehnen. Viele Menschen versuchen dieses Sehnen mit Statussymbolen oder anderen Äußerlichkeiten zu befriedigen. Wir wissen, wie erfolgreich sowas ist. Es funktioniert nicht.

Doch sich mit der Frage auseinander zu setzten, wer du wirklich bist, dass hilft enorm. 
Eine Bekannte erzählte mir, dass für sie nur Design Hotels in Frage kommen, weil ihr die Ästhetik so wichtig ist- ja, wenn das ihrem ZDE (Zweck deiner Existenz) entspricht- macht das auch total Sinn. Meine Werte liegen da anders. 
Eine andere Bekannte meinte, das wegfahren nichts für sie ist. Sie fühlt sich zu Hause am wohlsten- auch das, wenn es ihrem ZDE entspricht- ja dann macht das Sinn.

Was aber keinen Sinn macht, ist etwas zu tun, was einfach nicht zu einem passt, nur weil man das gerade in dem Augenblick möchte. Weil es, vielleicht von außen Suggeriert wird. 
Doch niemand von außen kann dir sagen, wer du bist und worin dein Wohlbefinden liegt.

Das kannst alleine du. 

Ich kann dir sagen, seitdem ich mich damit auseinandergesetzt habe, was mein Zweck meiner Existenz ist- und das war und ist nicht immer so leicht, fühle ich eine ganz andere Lebensqualität.

Es schafft eine tiefe Verbindung zu mir. Damit fällt es mir leichter, meinen Weg zu gehen bzw. mich auch von Dingen, Aktionen und auch Menschen zu distanzieren, die einfach nicht mehr zu mir passen. 
Es schafft mir eine Grundlage, das Leben zu leben, was ich gerne leben möchte. Und diese Freiheit zu leben, macht wirklich frei. 
Vielleicht denkst du dir jetzt, dass ich sie nicht mehr alle auf der Pfanne habe, dass du schließlich einen Job hast und dieser dich ernähren und nicht glückliche machen soll. 
Es ist total okay, wenn du diese Entscheidung so für dich triffst. Es ist total okay, sich für dieses Leben zu entscheiden. Aber sorry, wenn ich dir das hier so in aller Deutlichkeit schreibe- Dann höre auf zu jammern, zu Meckern und zu Neiden! 

Wundere dich nicht, wenn es bei den anderen so leicht zu geht. Wundere dich nicht, wenn andere genau das Leben leben, was du dir heimlich so wünscht. 
Aber hab doch endlich mal genug Mut, dir einzugestehen, dass nicht alles gut ist. Dass du nicht rundum Glücklich bist. 

Ich sag das jetzt hier so klar und deutlich, weil ich es so leid bin. Menschen die so tun, als wenn alles immer gut ist, aber ständig lästern und neiden.
Das sagt nämlich mehr als tausend Worte. 

Wenn du also denkst, es gibt Menschen die mehr Glück haben als du oder die es einfach leichter haben als du, könnte die Antwort ganz anders aussehen. Es könnte bedeuten, dass diese Menschen sich sehr intensiv mit der Frage beschäftigt haben; 
Wer sie sein wollen und wer sie sind. 

Und, wo wir schon dabei sind, lass möchte ich dir noch etwas auf dem Weg geben. Bei allem was du tust frage dich immer- ob du es auch erklären kannst und ob es dann auch einen Sinn macht. Etwas nur zu tun, weil es immer so war- ist meines Erachtens eher Sinnbefreit. 

Grundlegend möchte ich dich mit diesem Realtalk einladen. Ich möchte dich inspirieren dich zu hinterfragen und zu reflektieren. 
Weißt du, warum mir das so wichtig ist? 

Weil dein Leben eine Bedeutung hat. Weil deine Zufriedenheit und deine Liebe zu dir eine große Bedeutung haben.
Für dich und für die Welt. 
Wenn du deiner Bestimmung, deinem Zweck deiner Existenz folgst, lebst du viel liebevoller. Ja, du bist in einer ganz anderen Stimmung. Damit sendest du auch etwas ganz anderes aus. 
Wir brauchen dich. Ja- das meine ich ernst. Du bist mit bestimmten Fähigkeiten und Eigenschaften gesegnet. Diese haben einen Grund. Wenn du diese nicht auf die Straße bringst, ist das ein Verlust für die Welt. 

Mir ist bewusst, dass dies etwas unbequem ist. Mir ist durchaus klar, dass du dich jetzt empören könntest. Dein gutes Recht. Doch mir ist auch bewusst, dass es sein kann, dass du jetzt eine Entscheidung triffst. Die Entscheidung, dich mit dir und deinen Werten auseinanderzusetzen. Dass du für dich und das, was dich ausmacht endlich einstehst. Und dann war es das Unbequeme wert. 

Es gibt natürlich auch in diesem Blog Artikel ein paar Ideen von mir, wie du das erreichen kannst, was du möchtest. 
Doch vergiss nicht- du kannst noch so viele Bücher lesen- du kannst noch so viele Podcast hören. Es wird sich nichts in deinem Leben verändern, wenn du die Dinge nicht umsetzt. Wenn du nicht die Entscheidung triffst. 
 

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